Premiere: Kurzfilm "Der Abschiedsbrief" von Nikolaus Groß (Anmeldung)
„Der Abschiedsbrief“ ist der Titel eines zwölfminütigen Kurzfilms, den Robert Groß, Enkel des von den Nationalsozialisten hingerichteten NS-Widerstandskämpfers Nikolaus Groß, produziert hat und der am Dienstag, 23. April 2024, zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wird. Zur Premiere ab 18 Uhr (Einlass: 17.30 Uhr) in der Kirche St. Mauritius, Domplatz 7, in Hattingen-Niederwenigern lädt der Verein Nikolaus Groß Niederwenigern e.V. ein, der u.a. das Nikolaus-Groß-Haus in Niederwenigern als Gedenkstätte und Museum aufgebaut hat und weiterhin kontinuierlich ausbaut.
Zur besseren Planung freut sich der Verein über Anmeldungen unter
info@nikolaus-gross.org
Robert Groß (62) hatte für den professionellen Kurzfilm zum Abschiedsbrief seines Großvaters bereits vor gut zehn Jahren die damals noch lebenden Kinder und den Historiker Dr. Jürgen Aretz befragt. „Mir ging es bei den damals geführten Interviews um die ,Konservierung der Erinnerungen‘ meiner damals schon recht betagten Onkel und Tanten. Darüber hinaus plane ich einen längeren Film zum Thema Haltung und Widerstand und ,Der Abschiedsbrief‘ ist ein Teil davon“, berichtet Robert Groß im Vorfeld der Premiere. Er wird – wie ein weiterer Enkel, Thomas Groß – bei der Premiere vor Ort sein.
Unter anderem wird an dem Abend Gelegenheit zum Austausch mit den beiden Groß-Enkeln und dem Referenten des Abends, Dr. Jürgen Aretz, sein. In seinem Vortrag „Nikolaus Groß – Zur Aktualität eines vor fast 80 Jahren ermordeten Seligen“ zu Beginn der Veranstaltung wird der renommierte Bonner Historiker, der u.a. im Leitungsbereich des Bundeskanzleramtes und als Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie für Wirtschaft, Technologie und Arbeit in Thüringen tätig war, den Bogen zu aktuellen Themen spannen. Bei dem Abend besteht außerdem die Möglichkeit, das Museum zu besuchen. Ende: ca. 20 Uhr.
Zum Hintergrund:
Nikolaus Groß (geb. 30.09.1898 in Niederwenigern), christlicher Gewerkschafter, führend in der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB), und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, hatte nach seinem Todesurteil vom 15. Januar, kurz vor seiner Hinrichtung am 23.01.1945 in Berlin-Tegel einen Abschiedsbrief an seine Familie geschickt. Der mit 21.1.45 datierte Brief beginnt mit den Worten „Herzallerliebste Mutter! Ihr lieben und guten Kinder! Es ist St. Agnestag, an dem ich diesen Brief schreibe, der, wenn er in Eure Hände kommt, zusammen mit einem anderen Brief, den ich im November schrieb, Euch künden wird, daß der Herr mich gerufen hat.“
Ort: Kirche St. Mauritius und Nikolaus-Groß-Haus, Domplatz, Hattingen-Niederwenigern