Ein Angehöriger ist krank … Hilfe in Hattingen

Krankensalbung

»Gott ist bei Dir!«

Keiner ist davor bewahrt, plötzlich krank zu werden, unerwartet auch schwer zu erkranken. In dieser Unsicherheit und Not möchte die Kirche Menschen nicht allein lassen. Im  Sakrament der Krankensalbung soll der kranke Mensch gestärkt und getröstet werden. Sie bringt in Wort und Zeichen zum Ausdruck: Gott ist bei dir!

Über lange Zeit war dieses Sakrament als "letzte Ölung" eng mit dem zu erwartenden Tod verknüpft. Das Verständnis ist heute ein anderes: Heilung, Stärkung und Bewältigung der schwierigen Situation sind der Kern dieses Sakramentes, in dem Gott als Wegbegleiter der Kranken und das heilende Wirken Jesu vergegenwärtigt werden.

Die Krankensalbung gehört zu den Sakramenten, die ein Mensch mehrfach im Laufe seines Lebens empfangen kann. Wenn Sie oder ein Angehöriger die Krankensalbung empfangen möchten, können Sie zu einem Priester Kontakt aufnehmen und einen Termin vereinbaren. In größeren Abständen finden in Kirchen, Krankenhäusern und Alteneinrichtungen der Pfarrgemeinde auch gemeinsame Krankensalbungsfeiern statt.

Wird die Krankensalbung nur bei unmittelbarer Lebensgefahr gespendet?

Nein. Erkrankt ein Mensch, kann er das Sakrament empfangen, auch mehrmals, wenn sich der Zustand zum Beispiel verschlechtert. Auch vor Operationen und bei psychischen Erkrankungen, etwa Depressionen, kann das Sakrament der Krankensalbung ermutigen und stärken.

Was ist zu tun, wenn eine Krankensalbung gewünscht wird?

Bitte nehmen Sie über das Pfarrbüro Kontakt auf. In unaufschiebbaren Situationen wenden sie sich bitte direkt an den Priesternotruf der Pfarrei (Tel. 02324-460). Im Krankenhaus wenden Sie sich bitte an die Pflegekräfte der Station, diese veranlassen, dass ein Priester gerufen wird. 

Müssen besondere Vorbereitungen getroffen werden?

Nein, das ist nicht nötig. Denn der Priester bringt alle nötigen Dinge mit. In der eigenen Wohnung kann vielleicht eine Kerze aufgestellt werden.

Wie ist der Ablauf der Krankensalbung?

Sie besteht aus drei Teilen: der Eröffnung, dem Wortgottesdienst und der Feier der Salbung. Nach der Begrüßung spricht der Priester das Eröffnungsgebet. Es folgt die Beichte oder das Schuldbekenntnis. Im anschließenden Wortgottesdienst wird ein Text aus dem Evangelium vorgelesen und so ausgelegt, dass der Kranke sich angesprochen fühlt. Die Feier der Salbung wird durch Fürbitten eröffnet.

Danach legt der Priester dem Kranken schweigend im Gebet die Hände auf den Kopf. Die Wärme, die von den Händen ausgeht, schafft eine wohltuende Atmosphäre, die den Kranken die Nähe Gottes spüren lässt. Manche Priester ermutigen Angehörige, dem Kranken gemeinsam mit ihm die Hände aufzulegen – auf den Kopf, auf Schultern oder Händen. Die Liebe und Fürsorge und das Gebet der Angehörigen und Freunde durchströmen sozusagen den Leib des Kranken und sollen ihm Kraft schenken. Nach dem Dankgebet über das Öl, in dem der Priester Gott für sein heilendes Wirken in Jesus Christus und dem Heiligen Geist preist, wird die Stirn des Kranken mit folgenden Worten gesalbt: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Amen."

Es folgt die Salbung der Innenflächen der Hände mit den Worten: "Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen." Ein Gebet nach der Salbung und das Vaterunser beenden die Feier. Falls der Kranke dies möchte, spendet der Priester die Krankenkommunion. Die Feier endet – ob mit oder ohne Kommunion – mit dem Segen des Priesters.

Wer kann das Sakrament der Krankensalbung spenden?

Nur ein Priester. Sein Amt bevollmächtigt ihn zur Vergebung der Sünden – wie beim Bußsakrament.